01. 04.2024
bikablo®: Acht Tipps für visuelles Präsentieren •
Präsentieren bedeutet in erster Linie: präsent sein. Wenn du den Beamer ausschaltest, schaffst du eine andere Beziehung zu deinem Publikum – weg von der Datenflut hin zu einem Dialog auf Augenhöhe. Wie du das bewerkstelligen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Es ist etwas völlig anderes, mit handgezeichneten Plakaten zu präsentieren, als sich durch eine Folienpräsentation zu klicken. Selbstverständlich kannst du nicht so viel Content in
so kurzer Zeit abspulen, wie bei einer PowerPoint-Präsentation. Doch genau hier liegt das grosse Potenzial: Visuelles Präsentieren bedeutet, Botschaften prägnant und auf ihre Essenz reduziert darzustellen, näher bei den Menschen zu sein und die Präsentation als Tür zu einem Dialog zu nutzen. Darüber hinaus kannst du das Zeichnen selbst als
Präsentationstechnik nutzen. Diese Tipps helfen dir dabei.
1. Tipp: Zeichne live
Stell dir vor: Du trittst vor dein Publikum und hast nichts als einen Stift in der Hand. Analog zu deiner Argumentation entwickelst du Schritt für Schritt mit wenigen, klar gesetzten Strichen ein einfaches Bild, das deinen Inhalt transportiert und sich ins Gedächtnis der Zuhörerinnen und Zuhörer brennt. Natürlich kannst du live keine farbigen Gemälde mit Hunderten von Details anfertigen – konzentriere dich auf deine Kernbotschaft und lass die Visualisierung als grafisches Gerüst deiner Gedanken vor den Augen deines Publikums entstehen. So erzeugst du ein Maximum an Spannung (Was kommt als Nächstes?) und lässt deine Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Tonspur und auf der Bildspur an der Entwicklung deiner Argumentation teilhaben.
2. Tipp: Verwende mobile Elemente
Die entspannte Alternative zum Zeichnen: Nutze Karten und andere mobile Elemente! Beginne mit einer vorbereiteten Bildlandschaft und füge Schlüsselbegriffe hinzu. Lass einen Protagonisten durch eine Bildlandschaft reisen und ergänze das Bild durch vorbereitete Piktogramme.
3. Tipp: Mach dir einen Spickzettel
Wenn du live zeichnest, solltest du dir vorher überlegen, was wohin gehört und in welcher Reihenfolge du es aufs Papier bringen willst. Eine kleine Skizze mit den wesentlichen Schlagworten hilft dir dabei. Damit du deine Hände frei hast, muss dieser Spickzettel irgendwo hin. Manche legen ihn vor sich auf den Boden, andere hängen ihn ganz offen neben ihre Zeichenfläche: Probiere aus, wo dein Spickzettel am besten aufgehoben ist, damit du jederzeit einen schnellen Blick auf ihn werfen kannst!
4. Tipp: Präsentiere erzählerisch
Der Wissensfunke springt dann über, wenn Gefühle und Geschichten im Spiel sind. Sympathien lassen sich mit einer starken Bildmetapher besser als mit einem Diagramm erzeugen. Ist dein Bild selbst eine Geschichte, versuche sie auch erzählerisch zu präsentieren: Beziehe dein Publikum in die Geschichte ein. Bietet dein Content keine Möglichkeit für eine durchgängige Erzählung, nutze den Einstieg und den Ausstieg für eine kurze Geschichte. Ein Erlebnis, das verdeutlicht, was das Thema mit dir zu tun hat, was dich daran begeistert und weshalb es auch für dein Publikum wichtig ist.
5. Tipp: Halte Kontakt mit deinem Publikum
Kennst du den Typ «Flipchart-Flüsterer»? Er ist so mit seinem Bild beschäftigt, dass er sich mit ihm unterhält und dem Publikum den Rücken zuwendet. Es verlangt etwas Übung, in einer Präsentation zu zeichnen und gleichzeitig das Publikum anzusprechen. Wenn du live visualisiert, wechselst du am besten zwischen sprechen und zeichnen. Das wird nie hundertprozentig gelingen. Doch wenn du dich bewusst hin- und herwendest, machst du es dir und deinen Zuhörern leichter. Mach dir keine Sorgen wegen der kurzen Unterbrechungen: Ist das Thema relevant und die Präsentation spannend, ist dir das Publikum für die kurzen Denkpausen sogar dankbar.
6. Tipp: Achte auf das Wechselspiel zwischen verbalem und visuellem Inhalt
Sprache und Bild sind zwei unterschiedliche Medien. Versuche, deine Präsentation so zu gestalten, dass sich Sprache und Bild gegenseitig ergänzen und nicht doppeln. Ein starkes Bild spricht für sich und muss nicht erklärt werden. Anstatt deine Visualisierung zu beschreiben («Ich habe unser Projekt mal als Bergwanderung dargestellt»), erzählst du lieber direkt aus dem Bild heraus: «Auf unserem Weg zum Gipfel sind wir aktuell an diesem Punkt angelangt.»
7. Tipp: Platziere Kernbotschaften
«I have a dream», «Ich bin ein Berliner», «Yes, we can!». Gute Redner nutzen einfache Kernbotschaften, die hängen bleiben. Diese Botschaften brennen sich ins Gedächtnis des
Publikums ein und helfen dabei, Argumentationen und Details zu rekapitulieren. Auch wenn du ein vielschichtiges Thema vorstellst, versuche, deinen Content in ein bis zwei Kernbotschaften zusammenzufassen. In den meisten Themen stecken natürlich mehr als drei Botschaften, also musst du dich entscheiden. Formuliere deine Botschaft zu Beginn, in der Mitte oder am Schluss. Idealerweise aber zu Beginn, in der Mitte und am Schluss!
8. Tipp: Mach aus deinen Präsentationen eine Türe für einen Dialog
Menschen lernen nicht durch das Zuhören, sondern durch aktive Auseinandersetzung und Reflexion: indem sie nachfragen, das Thema mit eigenen Erfahrungen verknüpfen, reflektieren und weiterspinnen. Auch wenn du es mit einem grossen Auditorium zu tun hast, mit dem du nicht in direkten Austausch treten kannst – gib den Menschen die Möglichkeit, das Gehörte zu reflektieren. Zum Beispiel in einer kurzen «Murmelgruppe» mit den Sitznachbarn.
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