«Aus Betroffenen Beteiligte» machen. Dieser Anspruch ist untrennbar mit Neuland und der Moderationsmethode verbunden. In einer Zeit der totalen Reizüberflutung versuchen immer mehr Ausbildungsverantwortliche, die Moderationsmethode weiter zu entwickeln und kreativ umzusetzen. Die Migros Luzern hat das auf besonders witzige Art und Weise getan: Sie hat die Lerninhalte für ihre Mitarbeitenden mit einer Sitcom emotional erlebbar gemacht.
In einer Zeit, in der Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, machen je länger je mehr Menschen den Unterschied aus. Die Migros Luzern ruft ihren Mitarbeitenden diesen Umstand immer wieder in Erinnerung. Ein Projektteam versucht, kundenfreundliches Verhalten und kundenorientiertes Denken ständig neu zu thematisieren und mit kreativen und humorvollen Aus- und Weiterbildungskonzepten zu verankern.
Nach verschiedenen Theatern und Spielfilmen suchten die Verantwortlichen nach einer neuen Möglichkeit, wie sie ihre Botschaften für die Mitarbeitenden emotional erlebbar machen konnten. Und kamen so auf die Idee, eine Sitcom rund um die verschiedenen Lerninhalte zu realisieren.
Tscheggsch de Pögg – die Ausbildungs-Sitcom
Im Zentrum steht der Ausbildungsleiter Max Siedler (Urs Bosshard). Seine Tochter (Stéphanie Berger) und seine Frau (Esther Gemsch) arbeiten ebenfalls bei der Migros – allerdings im Verkauf. Die beiden klären «den Schreibtischtäter» immer wieder über «das echte Leben im Verkauf» auf und machen damit seine Ansätze für eine Ausbildungsoffensive zunichte.
Unterstützung erhält der gebeutelte Ausbildungsleiter einzig und allein von seiner Mutter (Verena Zimmermann), die ebenfalls im gleichen Haushalt lebt und ihren «Buben» unerschütterlich verteidigt. Sitcom Autor Sämi Weber verstand es, überzeugende Charaktere zu definieren und die Lerninhalte in typische Sitcom-Szenarien zu verpacken.
Bei der Aufzeichnung von «Tschegg de Pögg» waren mindestens gleich viele Lacher zu hören, wie bei den legendären Sitcom-Produktionen von SRF DRS. Das Lachen stammte von den insgesamt 3’600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die live dabei waren, als eine von fünf Folgen aufgezeichnet wurde.
Die perfekte Einstimmung des Publikums übernahm Urs Siegrist, der bereits beim Schweizer Fernsehen die Zuschauerinnen und Zuschauer von «Fascht e Familie», «Mannezimmer», «Fertig lustig» und «Schöni Uussichte» in Stimmung brachte. Am Ende einer Aufzeichnung lud die Migros Luzern die Mitarbeitenden zu einem Imbiss ein, und die Schauspieler standen für Gespräche und Autogramme zur Verfügung.
Nachhaltigkeit dank intensiver Auseinandersetzung mit den einzelnen Folgen.
Die fertig geschnittenen Folgen wurden im Abstand von drei Monaten an die Filialen ausgeliefert, wo sie im Team angeschaut und diskutiert wurden. Für eine Vertiefung der Lerninhalte sorgten ein attraktives Begleitmagazin sowie verschiedene Aufgaben, welche die Mitarbeitenden im Laufe der folgenden 1 ½ Jahre rund um die einzelnen Folgen zu lösen hatten.
Mit «Tscheggsch de Pögg» schlug die Migros Luzern zwei Fliegen auf einen Streich: Erstens ist die Teilnahme an einer Sitcom-Produktion ein Event, den die Mitarbeitenden nicht mehr so schnell vergessen werden. Zweitens hat die Migros Luzern nun fünf besonders lustige Ausbildungsvideos. Und Lachen ist nun mal beste Medizin und die beste Motivation.
Weiterentwicklung durch die Credit Suisse: Hotel Paradiso.
Angetan von «Tscheggsch de Pögg», entwickelte die Credit Suisse das Konzept mit dem gleichen Team Sämi Weber (Autor und Regie), Christine Thaddey (Organisation), Jan Erne (Technik) und Rudolf Klingelfuss (Art Direction) weiter und realisierte für die Mitarbeitenden im «Cash Service» die Sitcom «Hotel Paradiso».Hotel Paradiso hatte ebenfalls fünf Folgen und wurde als absolutes Novum in drei verschiedenen Sprachen (D, F, I) produziert. Schauspieler: Urs Bosshard, Caroline Rasser, Colette Studer, Philipppe Roussel, Hanna Scheuring, Lolita Morena, Melanie Winiger und Karin Gehrig. Das Konzept wurde vom Branchenverband «Live Communication» mit dem «Xaver» für den besten Event des Jahres ausgezeichnet.