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Vigilanz – so steigern Sie in Ihren Seminaren die Aufmerksamkeit

Vigilanz – so steigern Sie in Seminaren die Aufmerksamkeit

Das Fachwort für Aufmerksamkeit ist «Vigilanz». Es beschreibt den Grad der Wachheit über einen bestimmten Zeitraum. Unter «selektiver Aufmerksamkeit» versteht man die Zuwendung zu bestimmten Sachverhalten. Beide Effekte sind unabhängig voneinander. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die selektive Aufmerksamkeit Ihrer Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern verbessern. Passend dazu finden Sie im Neuland Shop die beiden Trainingsboxen «Das Gehirn Set 1» und «Neurodidaktik Set 2».


Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die selektive Aufmerksamkeit ein konstanter Wert ist. Sie lässt sich nicht beliebig erhöhen und prinzipiell nur auf eine Sache richten: Es gibt nur einen Scheinwerfer. Dieser Scheinwerfer kann allerdings schnell von einer Seite zur anderen geschwenkt werden. Weiter haben Untersuchungen gezeigt, dass zwischen der Aktivität des Gehirns und dem Behalten von Lerninhalten ein Zusammenhang besteht. Logische Konsequenz: Die Aktivierung der Aufmerksamkeit auf den Lerninhalt ist von hoher Bedeutung.

Eigene Fragen
Idee
Die Neugierde durch Eigenverantwortung auf ein Thema richten.
Intervention
Die Teilnehmer erhalten einen kurzen Überblick über den Lernstoff. Dann schreiben sie in Gruppen auf, welche Frage sie unbedingt stellen müssen, um sich den Lernstoff zu erschliessen. Anschliessend beantwortet die Lehrperson alle Fragen. Sie darf allerdings nur Fragen beantworten und keine grösseren Zusammenhänge erklären. Zum Schluss der Interviewphase ergänzt die Lehrperson alle Inhalte, die nicht erfragt werden.

Überraschende Fragen
Kerngedanke
Das Gehirn nimmt nur das bewusst auf, worauf die Aufmerksamkeit bewusst gerichtet ist.
Idee
Die Aufmerksamkeit auf das Thema wird immer wieder durch ungewohnte Sprachmuster aktiviert.
Intervention
Die präsentierende Person stellt während der Präsentation der Inhalte immer wieder ungewöhnliche Fragen:

  • «Wenn die Antwort zu diesem Thema «ja» ist, wie muss dann die Frage lauten?»
  • «Wenn ihr Lebenspartner die ganze Zeit zugehört hätte, welche Frage würde er jetzt wohl stellen?»
  • «Ich überlege mir gerade ... Pause ... Nein, ich sag es lieber nicht»
  • «Was meinen Sie, sollte ich jetzt nicht sagen?»
  • «Wer müsste hier im Raum anwesend sein, damit wir eine heftige emotionale Diskussion über das Thema führen könnten?» usw.

Ungleiche Gruppen
Kerngedanke
Das Gehirn nimmt nur das bewusst auf, worauf die Aufmerksamkeit bewusst gerichtet ist.
Idee
Die Aufmerksamkeit wird aufgebaut, in dem eine Gruppe nicht weiss, wie die andere die gleiche Fragestellung bewertet.
Intervention
Der Raum wird durch ein paar Pinwände in zwei Bereiche aufgeteilt. Die Teilnehmenden ordnen sich jeweils einer Seite zu. Beiden Gruppen wird die gleiche Bewertungsfrage zum Inhalt gestellt. Die beiden Gruppen diskutieren die Inhalte und stellen sich dann längs der Pinwände auf einer Skala auf. Dann werden die Pinwände entfernt und die beiden Gruppen können ihre unterschiedlichen Bewertungen sehen. Jede Gruppe stellt dann der anderen Fragen, warum sie sich anders als die eigene Gruppe positioniert hat.

Dumme Fragen
Kerngedanke
Das Gehirn nimmt nur das bewusst auf, worauf die Aufmerksamkeit bewusst gerichtet ist.

Idee
Die Aufmerksamkeit wird aufgebaut, in dem ein Belohnungssystem für scheinbar «dumme» Fragen eingeführt wird.

Intervention
Menschen sammeln gerne. Jede aussergewöhnliche, naive oder dumme Frage, die sich andere nicht zu stellen getrauen, wird deshalb belohnt, sofern sie für das Verständnis des Lerninhaltes relevant ist. Die Belohnungen dürfen behalten werden. Das können zum Beispiel kleine Edelsteine, Süssigkeiten oder farbige Moderationskarten sein. Hauptsache, man kann das Anwachsen des Belohnungsstapels sehen. Die Frage wird erst beantwortet, wenn die Belohnung überreicht wurde. So wird eine dauernde Aufmerksamkeit erzeugt: Wer stellt die nächste «dumme» Frage?
 
Das Gehirn Set 1

Erkenntnisse aus der Gehirnforschung kurz und bündig zusammengefasst. Auf ca. 80 Karten ist jeweils eine Verarbeitungsstrategie aus didaktischer Sicht knapp und schlüssig erklärt.
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Neurodidaktik Set 2

91 methodische Ansätze für das gehirngerechte Lernen. Das zweite Kartenset baut auf dem ersten auf. Zu jeder Gehirnfunktion sind 3 bis 5 didaktische Interventionen zu finden.
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