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Didaktik-Hebel: Verbessern Sie die Qualität Ihrer Seminare

Wie können Sie bei den Teilnehmenden Ihrer Seminare das Lernen in Schwung bringen? 44 kleine Antworten auf diese grosse Frage finden Sie in den beiden inspirierenden Kartensammlungen von Harald Gross «Kleiner Hebel – grosse Wirkung». Mit den Anregungen aus der Lehr-Lernforschung können Sie die Qualität Ihrer Seminare und Ihres Unterrichts prüfen und verbessern – bei der Konzeption genauso wie bei der Durchführung. Für alle Hilfen gilt: «Kleiner Hebel – grosse Wirkung».

Kleiner Hebel – grosse Wirkung: Stimmen zum Klingen bringen


Sie wollen, dass sich die Teilnehmenden in Ihrem Kurs aktiv beteiligen: Fragen stellen, antworten, diskutieren. Für eine aktive Mitarbeit können Sie gleich bei Seminarbeginn die Weichen stellen: Bringen Sie die Stimmen der Lernenden so früh wie möglich zum Klingen. Lassen Sie möglichst viele Teilnehmende in den ersten Kursminuten etwas sagen. Ganz egal, ob thematisch oder persönlich.

Gute Ideen für Startfragen

  • «Welche Erfahrungen haben Sie mit unserem Thema bereits?»
  • «Was fällt Ihnen zum Begriff X ein?»
  • «Geben Sie uns drei Informationen über Ihr Leben. Ausserhalb der Arbeit / des Studiums.»
  • «Wie geht es Ihnen heute - auf einer Skala von O bis 5?»
Je früher die Lernenden sich äussern, desto leichter wird es ihnen auch im weiteren Kursverlauf fallen. Sie haben ihre eigene Stimme in der Lerngruppe schon einmal gehört. Das schafft Sicherheit und Vertrauen. In kleinen Gruppen können alle Teilnehmenden in der Gesamtrunde gehört werden. Bei grossen Gruppen lassen Sie die Lernenden mit ihren Nach­barn plaudern. Mit dem gleichen Effekt. Fazit: Anstelle langer Monologe der unterrichtenden Person, dürfen die Lernenden gleich zu Beginn aktiv werden.

Kleiner Hebel – grosse Wirkung: Halten Sie nach Fragen Wartezeiten ein


Die amerikanische Didaktikerin Mary Budd Rowe beob­achtete, wie lange Lehrpersonen auf die Antwort ihrer Schüler:innen warten, nachdem sie eine Frage gestellt haben. Grosse Erkenntnis: Die meisten Lehrenden sind zu ungeduldig: Viele warten nur 1 Sekunde lang. Halten Sie nach Fragen Wartezeiten ein!

Wartezeit 1


Warten Sie, nachdem Sie eine Frage gestellt haben, 3 Sekunden lang, bevor Sie durch Zunicken oder Aufrufen zum Antworten ermuntern.

Wartezeit 2


Warten Sie auch nach der Antwort der Teilnehmenden 3 Sekunden lang, bevor Sie auf die Antwort verbal oder nonverbal reagieren.

Die beiden Wartezeiten haben mehrere lernförderliche Effekte

  • Mehr Lernende beteiligen sich. Auch die Stilleren und Leistungsschwächeren.
  • Die Antworten werden länger und durchdachter.
  • Die Lernenden beziehen sich im Gespräch mehr aufeinander. Diskussionen können entstehen.
  • Die Qualität der Lehrerfragen steigt.

Wichtig


Wartezeiten auszuhalten, ist Trainingssache. Mary Budd Rowe formulierte es so: «Die Wartezeiten gehen ‘contre cœur’, gegen das Herz. Probieren Sie’s dennoch. Sie werden überrascht sein, was Sie damit bewirken!»

Kartenset «Kleiner Hebel – grosse Wirkung»


In den beiden Kartensets von Harald Gross finden Sie insgesamt 44 didaktische Kniffe, mit deren Hilfe Sie die Qualität Ihrer Seminare, Ihres Unterrichts und Ihrer Trainings prüfen und verbessern können. Freuen Sie sich auf viele praktische Anregungen für die Konzeption und die Durchführung Ihrer Kurse.
Der Berliner Didaktik-Trainer Harald Gross hat in diesen beiden Kartensets die Erkenntnisse aus der Lehr-Lern-Forschung pointiert und gut verständlich beschrieben. Alle Kniffe sind mit eingängigen Bildern der Grafikerin Marion Kreutter visualisiert. Lassen Sie sich in Ihrer Praxis immer wieder von einzelnen Tipps zum Weiterlernen inspirieren.
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