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Fachbegriffe einfach lernen I Munterrichtsmethode Begriffspaten

Müssen Sie den Teilnehmenden Ihrer Seminare viele Fachbegriffe näher bringen? Probieren Sie es einmal mit der Munterrichtsmethode «Begriffspaten». Dabei übernehmen die Teilnehmenden die Patenschaft für einen Begriff und bringen ihn den anderen näher.


Notieren Sie alle Begriffe einzeln auf Moderationskarten. Pinnen Sie die Karten auf die Rückseite einer Pinnwand und erklären Sie den Lernenden: «Wir lernen hier viele Begriffe kennen. Zuvor habe ich eine Frage an Sie: Gibt es unter uns einen Patenonkel oder eine Patentante? Pateneltern begleiten ein Kind. Im heutigen Kurs können Sie alle Paten werden. Und zwar für einen ganz bestimmten Begriff. Das Schöne daran: Sie dürfen sich Ihr Patenkind selbst aussuchen!
Ich drehe die Pinnwand jetzt dann gleich um und zeige Ihnen die Patenkinder. Sehen Sie sich alle an und schauen Sie, ob Sie auf Anhieb eines besonders anspricht. Sie können etwas wählen, was Ihnen vertraut ist. Oder etwas noch ganz Unbekanntes. Wichtig ist, dass Sie auf alle Fälle eines der Patenkinder ergattern. Sind Sie bereit?» Drehen Sie anschliessend die Pinnwand mit den Begriffskarten um.

 

Die Teilnehmenden kämpfen um Ihre Fachbegriffe

In manchen Gruppen geht es nun ganz schnell: Die Teilnehmenden spurten nach vorn und schnappen sich eine Karte. In machen Gruppen entsteht gar ein regelrechtes Gerangel
um bestimmte Begriffe. Ich finde das immer super: Die Lernenden kämpfen um Fachbegriffe! Wenn alle eine Karte haben, nennen die Teilnehmenden ihre Begriffe. So kommen sie zum ersten Mal ins Ohr – von den Lernenden selbst gesprochen!
Jetzt erklären Sie, wie es weitergeht: «Sie haben einen Begriff gewählt. Bitte machen Sie sich jetzt mit dem Begriff vertraut. Das wird Ihnen leichtfallen – ich habe ein paar Quellen für Sie vorbereitet.» Wie viel Unterstützung Sie anbieten, hängt von Ihrer Zielgruppe ab: Für Gruppen, die im Lesen und Recherchieren eher ungeübt sind, bereiten Sie Kopien mit einem kurzen Text zu jedem Begriff vor. Lernende, die mit Recherchen vertraut sind, ziehen alleine los.

 

Erklären ist der beste Lernweg

«Im Laufe des Kurses bitte ich alle Paten von ihrem Begriff zu erzählen. Sie müssen nicht nach vorne kommen und auch nichts präsentieren. Sie berichten ganz einfach von Ihrem Platz aus. Es muss nicht lange dauern: Drei Minuten reichen völlig. Wann genau Sie als Pate gefragt sind, sehen Sie, wenn Sie Ihre Begriffskarte umdrehen. Rechts unten steht, wann Sie dran sind.» Die Begriffe auf verschiedene Termine zu verteilen, macht Sinn, wenn Sie während mehreren Wochen mit den Lernenden arbeiten.
An jeder Veranstaltung kommen ein, zwei oder drei Teilnehmende zu Wort und stellen ihre Begriffe vor. Früher habe ich als Lehrender selbst die Begriffe erklärt. Und wer hat dabei am meisten gelernt? Ich als Dozent natürlich! Erklären ist ein super Lernweg! Jetzt machen das die Teilnehmenden. Die Einzelnen setzen sich aktiv mit «ihrem» Begriff auseinander und schlüpfen dafür in die Rolle des Lehrenden. So wird rasch klar: «Hier arbeitet nicht nur der Dozent – hier machen alle mit!»

 

Patenteams statt Pateneltern bei grösseren Teams

Arbeiten Sie auch in anderen Formaten mit Begriffspaten: Bei einem zweitägigen Kurs können Sie die Begriffe zum Beispiel gleich am Morgen des ersten Tages verteilen. Nach der Mittagspause geben Sie Zeit zur Erarbeitung. Am Nachmittag und am zweiten Tag kommen dann die Paten zum Zug. Wichtig bei allen Formaten: Verteilen Sie nicht zu viele Patenschaften!
Es wird alles andere als munter, wenn der 17. Mensch seinen Begriff vorstellen will! Bilden Sie bei grösseren Gruppen lieber Patenteams. So bearbeiten jeweils zwei Lernende gemeinsam einen Begriff. Ich mache gute Erfahrungen, den Lernenden die Aufgabe so einfach wie möglich zu machen – es soll kein mühsames Referat werden! Wählen Sie deshalb kleine Begriffe und keine grossen, komplexen Themen.
 
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