


2019
Vergessen Sie Power Point I Erfolgreich präsentieren •
Kennen Sie das? Vor einem Vortrag beschäftigen Sie sich stundenlang mit passenden Folien, Schriften und Animationen. Und vergessen dabei das Wichtigste ...

Vergessen Sie PowerPoint – mehr Erfolg mit Ihren Präsentationen
Kennen Sie das? Es ist heiss. Vorne gibt sich ein lieber Mensch jede erdenkliche Mühe, uns in unserer Muttersprache und mit «Hilfe» einer PowerPoint Präsentation ein Thema zu erläutern, das uns nicht wirklich vertraut ist. Wir sitzen da, verstehen kein Wort und blicken ungläubig auf die überfüllten Folien. Der Nachbar hat sich bereits abgemeldet und ist in einen Schönheitsschlaf versunken. Machen Sie es besser! Vergessen Sie PowerPoint, und Sie haben mehr Erfolg mit Ihren Präsentationen.
Vermutlich geht es Ihnen gleich wie mir: Wenn ich zu einem Vortrag eingeladen werde, sitze ich am Vortag vor dem Computer und blättere stundenlang durch die verschiedenen Designs und Bibliotheken, die mir PowerPoint (oder Keynote oder Prezi oder was auch immer) freundlicherweise zur Verfügung stellen und kann mich einfach nicht entscheiden. Soll ich das Thema «Visualisieren» nun giftgrün oder pechschwarz präsentieren?
Ich suche weiter, finde das wunderbare Design «Wandtafel» und fülle die Felder «Titel», «Untertitel» und «Autor» in die entsprechenden Felder ein. Und tatsächlich: die Folien sehen aus, wie wenn sie von Hand mit Kreide geschrieben worden wären. Sogleich mache ich mich daran, Folie für Folie zu füllen: Hier ein bisschen Farbe, da ein Titel in SmartArt. Das ganze wird mit ein paar Grafiken garniert und zur Krönung setze ich noch tolle Übergänge und Animationen für die Live-Präsentation obendrauf.
Gleicht Ihre PowerPoint Präsentation einem türkischen Markt?
Zu guter Letzt drucke ich die Präsentation als Handzettel aus (es geht ja nichts über doppelt gemoppelt) – und schon bin ich wunderbar vorbereitet für den Vortrag. Oder doch nicht? Einzelne Folien sehen aus, als hätte eine Buchstabenbombe eingeschlagen, nur um eine Bleiwüste zu hinterlassen. Andere erinnern an einen türkischen Markt, der einen mit seiner Farben- und Bilderflut fast erschlägt. Meine Kreise, Dreiecke und Quadrate sehen toll aus, aber ich verstehe selbst nicht mehr so recht, was ich damit sagen will. Und plötzlich frage ich mich: «Weiss ich eigentlich, was ich sagen will und was die Zuhörerinnen und Zuhörer von mir erwarten? Weiss ich überhaupt, wer zum Vortrag kommen wird?
Also mach ich das einzig richtige: Ich schalte den Computer aus, ignoriere die Mahnung «Ihre Änderungen gehen verloren» und nehme ein paar Blätter im Format A3 zur Hand. Ich zeichne mit Bleistift einige Figuren und bezeichne sie mit den Berufsgattungen, die mir beim Gedanken an mein Publikum in den Sinn kommen. Ich finde schnell einmal den Kern meines Themas (nämlich Sehen, Zuhören und Zeit) und skizziere rasch einige Symbole dafür. Bald ist das erste Blatt mit Skizzen, Wörtern, Strichen und Verbindungen voll und der Vortrag nimmt Gestalt an.
Beginnen Sie Ihren Vortrag mit einem Storyboard
Anschliessend fülle ich das Storyboard meines Vortrags, der mehr und mehr zu einer Geschichte über das Sehen und Hören und über die Zeit wird, in die vorbereiteten «Textcon- tainer». Bald finde ich auf diese Weise auch das schlichte Design, die wenigen Bilder und die kurzen und präzisen Aussagen, die mein Publikum dazu einladen sollen, mit mir die «Reise» zum Visualisieren unter die Füsse zu nehmen. Und schliesslich finde ich über den Umweg, mein Thema auf den Kern zu reduzieren, auch einen neuen Zugang zum Visualisieren und beschreibe dieses detailliert in einem klar gegliederten Dokument, das mein Publikum im Anschluss an den Vortrag zur Vertiefung erhält.