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Munterbrechungen I Mehr Aufmerksamkeit in Seminaren und Workshops

Munterbrechungen I Mehr Aufmerksamkeit in Seminaren und Workshops •

An Seminaren und Workshops nimmt die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden von Minute zu Minute ab. Munterbrechungen sorgen dafür, dass sie «dabei bleiben».

Mehr Aufmerksamkeit in Seminaren und Workshops dank «Munterbrechungen»

Harald Gross ist Erfinder der «Munterbrechungen». Die Interventionen sorgen dafür, dass die Teilnehmenden von Seminaren und Workshops «dabei» bleiben und nicht plötzlich abschweifen. Harald Gross testete als Kind zusammen mit seinem Bruder Lernspiele der Ravensburger AG und lernte alles andere als spielend. Doch er begann schon früh, eigene Lernstrategien zu entwickeln und später in Seminaren weiter zu geben. In diesem Interview stellt er das Konzept der «Munterbrechungen» persönlich vor.

Neuland: Harald Gross, was sind Munterbrechungen?

Harald Gross: Munterbrechungen sind einfache, kurze Übungen, mit denen man Seminare und Veranstaltungen unterbrechen und die Teilnehmenden überraschen kann. Dadurch kommen sie in Schwung und tun etwas Verrücktes.

Das klingt ungewöhnlich. Was bewirken sie damit?

Munterbrechungen bringen frische Energie. Bei vielen Munterbrechungen müssen die Teilnehmenden aufstehen und sich bewegen. Das tut gut, denn in den meisten Seminaren und Workshops wird viel zu viel gesessen. Wie kann man den Geist bewegen, wenn der Körper stundenlang ruhig sein muss? Zudem bringen Munterbrechungen Abwechslung und Spass ins Arbeitsprogramm. Es wird meist viel gelacht. Und das erleichtert das Lernen und Arbeiten ungemein. Vieles wird unverkrampfter.

Nennen Sie doch mal ein praktisches Beispiel.

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Mehrere Gruppen präsentieren Ergebnisse. Bei Gruppe 1 ist die Aufmerksamkeit gross. Dann wird es zunehmend unruhiger. Diesem Umstand können Sie mit der Munterbrechung «Positionswechsel» entgegenwirken. Sie erklären einfach: «Gruppe 2 haben wir gehört. Bevor Team 3 beginnt, bitte ich Sie alle, aufzustehen und Ihren Platz zu wechseln. Bitte nehmen Sie einen Platz ein, auf dem Sie heute noch nicht gesessen haben. Aber Achtung: Sie haben nur 30 Sekunden Zeit. Dann müssen alle an ihrer neuen Position angekommen sein. Los geht’s!» Nun kommt Schwung in den Raum. Dann kann man – mit neuer Aufmerksamkeit – der nächsten Präsentation folgen.

Mal ganz ehrlich: Das klingt ein wenig läppisch ...

(lacht). Ganz bestimmt. Wenn ich darüber nachdenke, sind Munterbrechungen nichts Besonderes; an schlechten Tagen finde ich sie sogar eher peinlich und für ein Buch nicht seriös genug. Meine innere Stimme ist da sehr kritisch.

Und trotzdem haben Sie das Buch geschrieben.

Ja, denn ich denke ja nicht nur allgemein darüber nach. Ich bin Praktiker und nutze die Munterbrechungen seit vielen Jahren in Seminaren und Workshops. Die Praxis zeigt: Es lohnt sich, zwischendurch Ungewöhnliches zu tun. Das hält die Teilnehmenden wach und konzentriert – auch über lange Strecken. Und es macht mehr Spass – auch mir!

Und wie kommen die Munterbrechungen bei den Teilnehmenden an?

Die meisten mögen sie und haben Spass daran. Zu Beginn sind viele irritiert. Es ist wichtig, gut zu erklären, warum wir jetzt für ein Experiment unterbrechen, Atemübungen machen, Bälle oder rohe Eier werfen. Und vor allem am Anfang ist es ratsam, nicht gleich mit den Exoten einzusteigen.

Welche Munterbrechungen bezeichnen Sie denn als «Exoten»?

Singen zum Beispiel. Vor fast zwei Jahren hat mich eine Teilnehmerin ermuntert, im Seminar zu singen. Über ein Jahr habe ich gebraucht, bis ich den Mut dazu hatte. Seitdem singe ich mit Gruppen immer wieder. Zum Beispiel «Bruder Jakob» im Kanon. Es kostet mich immer noch Überwindung. Aber wenn wir singen, bin ich überrascht, wie viel Spass es macht. Drei, vier schöne Minuten, die viel Lebendigkeit und Natürlichkeit in die Sitzung bringen!

Sie strahlen über beide Ohren, wenn Sie davon erzählen.

Ja! Ich bin echt begeistert. Und das ist auch eine Voraussetzung, um die Menschen in Seminaren und Workshops zu ungewöhnlichen Aktionen begeistern zu können.

Wird das den Menschen, die das Buch lesen, auch gelingen?

Bestimmt. Alle 22 Munterbrechungen sind ausführlich und gut verständlich beschrieben und mit vielen Bildern aus der Praxis illustriert. Das wichtigste: Entscheiden Sie sich für Munterbrechungen, die zu ihnen passen, die sie spannend, gut, und aufregend finden. Denn genau diese Gefühle werden sie ausstrahlen.

Wie sind die Munterbrechungen entstanden?

Sie haben zahlreiche Urheber. Viele Übungen sind mir selbst in Kursen begegnet. Manche wurden unverändert zu «Rennern», andere erst durch Variationen, viele entstanden durch Experimente. Die Motivation fürs Buch gab dann eine Berliner Wirtschaftsstudentin.

In einem Kurs an der Hochschule für Wirtschaft Berlin sagte sie am Anfang: «Mein Name ist Birgit und ich bin eigentlich immer gut drauf, aber nicht an einem Samstagmorgen um 8.30 Uhr. Ich bin mal gespannt, wie Sie es schaffen, dass ich nicht gleich einschlafe, sondern bis 17.30 Uhr durchhalte.» Zack, da hatte sie ehrlich ausgesprochen, was bestimmt viele andere Studierende auch dachten. Und mich hat sie animiert, zu überlegen, was ich als Dozent tun kann, damit es nicht ganz so schlimm wird.

Und worauf sind Sie gekommen?

Es sind viele Faktoren, die am Ende zum Erfolg führen. Ein spannendes Thema. Bewährte Munterrichtsmethoden. Lehrende, die Freude an ihrer Arbeit haben. Und dazwischen ein paar Munterbrechungen …

Was sagte Birgit dazu?

Lesen sie es selbst. Von ihr kommt das Schlusswort des Buches ...


Munterbrechung «Verkehrte Welt»

Dieses kleine Experiment macht deutlich, was passiert, wenn wir aus verschiedenen Perspektiven auf ein und dieselbe Sache blicken. Die Teilnehmenden sitzen auf ihren Plätzen. Alle haben einen Stift in der Hand und lehnen sich so auf ihrem Stuhl zurück, dass sie gut zur Decke blicken können.


Aufgabe: Kreise in die Luft malen

Mit dem Stift, den sie senkrecht mit der Spitze nach oben in der Hand halten, malen sie einen imaginären Kreis an die Decke. So, als ob dort eine grosse Bahnhofsuhr zu sehen wäre, deren äusseren Rahmen sie im Uhrzeigersinn immer wieder nachziehen.

Während die Lernenden mit dem Stift weiter im Uhrzeigersinn kreisen, werden sie aufgefordert, den Stift langsam nach unten zu bewegen, wobei sie den Stift weiterhin senkrecht mit der Spitze nach oben vor sich halten. Erst auf Stirnhöhe, dann auf Kinn-, Brust- und schliesslich auf Bauchhöhe, immer weiter in der gleichen Richtung kreisend. Jetzt fordern Sie die Teilnehmenden auf, zu prüfen, ob sie nach wie vor im Uhrzeigersinn kreisen…

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